Traditionelles Weihnachtsliederspielen mit Andacht: Zeit für das Wunder

Bericht von Dilsberg.de/ 25. Dezember 2024

Eine gut gehütete Dilsberger Tradition: das Weihnachtsliederspielen an Heiligabend. An sieben Stationen bringt die Trachtenkapelle Dilsberg weihnachtliche Klänge zu den Menschen. Der Auftakt fand in der Feste auf dem Dorfplatz statt. Walter Nußko dirigierte die Musikerinnen und Musiker, deren Nikolausmützen in den letzten morgendlichen Nebelfäden leuchteten, die noch durch die Gassen wehten.

Wer noch nicht in Weihnachtsstimmung war, konnte mitsingen. Danach wünscht man sich Frohe Weihnachten. Anwohner und Gäste umarmten sich, schüttelten die Hände oder nickten sich freundlich zu.

Im Ringweg ging es weiter. Auch hier kamen Menschen zusammen und lauschten den Klängen.

Die Töne der Blasmusiker drangen bis zur Kleingemünder Seite. Spaziergänger staunten und blickten in die Richtung, aus der die Musik erklang. Sie entdeckten rote Mützen, die über die Straße huschten.

Der Musikverein spielte in Rainbach an zwei Orten: im Mühlweg und direkt in der Ortsdurchfahrt. Auch hier grüßten die Musiker die Bewohner und überbrachten ihre Wünsche.

Am Pflug fanden sich die „Hefemer“ ein. An der kleinen Kreuzung beim Brunnen feierte der Dilsberger Hof das Weihnachtsspielen.

Zurück im Neuhof und auf dem Anwesen der Familie Christ versammelte sich zwar nur eine kleine Gruppe, doch auf den Balkonen der umliegenden Häuser standen Fenster und Türen offen. Die Musik drang in die Häuser und Herzen.

Die Musiker verbreiteten an jeder Station gute Laune, ihre Heiligabendreise dauerte über drei Stunden. Für die Menschen im Ort war es eine schöne Geste, Weihnachten zu ihnen zu bringen. An der letzten Station, dem Pausenhof der Grundschule, versammelten sich über 120 Menschen.

Nicht nur der heiße Apfelsaft und der Glühwein, den der Verein Dilsberg Aktiv ausschenkte, lockten sie an. Nein, Pfarrerin Michaela Deichl hielt dort eine Andacht. Die Gemeinde sang von den verteilten Liedblättern „Tochter Zion“, „O du Fröhliche“ und „Stille Nacht“.

Eine alte Erzählung mahnt: „Fürchtet euch nicht!“ Daran erinnern wir uns jedes Jahr, begann Michaela Deichl. Im Gebet bitten die Menschen darum, dass ihre Herzen und Seelen leuchten. „Lass unser Leben weihnachtlich werden“, sagte Michaela Deichl. Sie freute sich über die Dilsberger und ihre Gäste, die einander herzlich verbunden sind und auf dem Schulhof die Geschichte des Wunders hörten. In einer technikgeprägten Zeit richten wir unseren Blick auf Weihnachten. Wir kommen zur Ruhe und lassen Gefühle aufleben, die im Jahreslauf verstaubten. Weihnachten schenkt uns einen klaren Blick auf das Leben: jedes Jahr neu. Es ruft laut: Friede auf Erden!

Kirchenälteste Annette Maurer und Pfarrerin Michaela Deichl lasen die Fürbitten. „Wir fürchten uns nicht, denn du schenkst uns Licht“, antwortete die Gemeinde zwischen den Fürbitten. „Es ist eine schöne Tradition, dass wir uns mittags an verschiedenen Orten versammeln, um den festlichen Klängen der Trachtenkapelle zu lauschen“, sagte Thomas Ruf. Der stellvertretende Ortsvorsteher hob die Kraft der Gemeinschaft hervor, die angesichts der Ereignisse in Magdeburg besonders wichtig ist. Er rief zum Innehalten, Gedenken und zur Solidarität auf. Musik verbindet Generationen und überwindet Sorgen.

Glühwein, warmer Apfelsaft mit oder ohne Schuss schenkten Mitglieder des Vereins Dilsberg Aktiv aus. Simone Schieler und Lui Jakob versorgten die Menschen mit Getränken. Der ehemalige Ortsvorsteher Karlheinz Streib half ebenfalls mit.

Thomas Ruf dankte den Musikern unter der Leitung von Walter Nußko, die jedes Jahr an Heiligabend ihre Zeit schenken, um die Tradition im Ort zu bewahren und Vorstand Reinhard Greulich. Er lud dazu ein, bei einem heißen Getränk die gemeinsame Zeit zu genießen. Er wünschte ein gesegnetes Weihnachtsfest, Frieden im Herzen und für das kommende Jahr viel Glück, Gesundheit und Zufriedenheit.

T. mbue

B. Sandra Rupp, BZ, Privat