Musiker und Vampire zeigten beim Frühlingskonzert Biss

 

Musiker und Vampire zeigten beim Frühlingskonzert Biss
Trachtenverein und Solisten präsentierten niveauvolles Programm
31. März 2012
  
Mit einer schwungvollen Polka eröffnete der Musikverein Trachtenkapelle Dilsberg sein Frühlingskonzert. Vorsitzender Reinhard Greulich begrüßte in der voll besetzten Graf von Lauffen-Halle Ortsvorsteher Bernhard Hoffmann, Ehrenmitglieder, Stadt- und Ortschaftsräte, Vertreter der örtlichen Banken und Vereine, Musiker aus Endenburg und den Blasmusiker Verbandsdirigenten Dennis Nußbeutel.
 
Das Motto „Ein Solist kommt selten allein“ lasse Spielraum für Interpretationen, doch eines stand fest: „Ein guter Solist braucht eine gute Mannschaft im Rücken.“ Dass dem so ist bewies der Musikverein einmal mehr mit einem abwechslungsreichen und niveauvollen Konzert. Informativ führte der Vorsitzende zusammen mit Dirigent Walter Nußko durch das Programm, kurzweilig stellten sie Musikstück und die jeweiligen Solisten vor.
 
Mit „Posaunen-Freuden“ meldete sich Christian Finzer nach einer kurzzeitigen Pause zurück und spielte das Solo auf der Posaune. Bewegend interpretierte Solosängerin Anna Nußko das eindrucksvolle Arrangement „Hallelujah“ von Leonard Cohen und meisterte erneut die Herausforderung im Zusammenspiel von Blasmusik und Gesang.
 
Als „Zwei lustige Vögel“ zwitscherten sich Klarinette und Flöte zu. „Wir haben mehrere lustige Vögel“, bekannte der Dirigent und stellte die Solisten Marc-Philipp Göb, Sophia Ohlhauser, Anna Nußko, Valerie Maurer, Tanja Großmann, Michael Roth und Dorothea Jacobs vor.
 
„Over the Rainbow“ ist eines der bekanntesten Lieder der 30er Jahre, das Judy Garland für den Film „Der Zauberer von Oz“ sang. Für die amerikanischen Truppen wurde es im 2. Weltkrieg zum Symbol für die Sehnsucht nach der Heimat. Diese ausdrucksvolle Stimmung holte Sänger Karim Choukair in die Lauffenhalle.
 
Bei der Uraufführung stieß das Meisterwerk „Carmen“ von George Bizet zunächst auf Ablehnung und heute zählt das vierstündige Gesamtwerk zu den größten Opernerfolgen. Aus Zeitgründen beschränkte sich der Musikverein auf den „Carmen-Marsch“ und verabschiedete sich schmissig in die Pause.
 
Einen Einblick in die Proben gab das Stück „Grüß Gott!“. Ein Teil der Musiker hatte bereits seinen Platz auf der Bühne eingenommen, der Rest traf peu á peu mit musikalischer Begrüßung ein. Zu den beliebtesten Duddelsack-Melodien zählt „Highland Cathedral“, die gefühlsvolle inoffizielle schottische Nationalhymne.
 
Walter Nußko erläuterte die Fassung des Musikvereins: „Meine Pipes sind die Flöten und die Solisten Marc-Philipp Göb und Sophia Ohlhauser.“
 
Böhmische Liebhaber lautete die freie Übersetzung des nächsten Beitrags, dessen englischer Titel vermutlich am angewandten Beat-Rhythmus lag. Das Solo für Tenorhorn und Trompete arrangierte Dirigent Nußko zum Duo für die Solisten Christian Finzer, Hans Walter Ziegler, Ralph Ziegler und Volker Ohlhauser.
 
Vorsitzender Greulich kündigte mit „Silberfäden“ ein besonderes Erlebnis an. Das von der Profi-Blaskapelle „Gloria“ gespielte Musikstück ist ein absolutes Spitzenstück, das die Gefühlswelt mit silbernen Tönen hörbar macht. Ein anspruchsvolles Werk für Trompeter, insbesondere nach eineinhalb Stunden auf der Bühne. Diese Herausforderung meisterte Andreas Link phänomenal, er spielte auf einem Niveau das seinesgleichen sucht. Zu dieser grandiosen Leistung gratulierten auch seine Musikerkollegen, die sich applaudierend erhoben. Das Publikum dankte mit tosendem Beifall und eine Zuhörerin stellte fest: „Die Silberfäden haben gehalten, was sie versprochen haben, im Gegenteil ich habe eher Goldfäden gehört.“
 
Der letzte Beitrag weckte die Vampire in ihrer Gruft und führte sie auf den Berg. „Wenn sie einen Biss verspüren, dann ist es irgendein Vampir.“, wurde das Publikum vorgewarnt, bevor Graf Krolock (Karim Choukair) mit seiner begehrten Sarah (Anna Nußko) und …
 
… zwei weiteren Vampiren (Lisa Nußko, Vera Ohlhauser) zum „Tanz der Vampire“ einlud. In einem Zusammenschnitt der bekanntesten Lieder aus dem Musical präsentierte sie schwarzen Humor und viel Biss.
 
Mit tollen Lichteffekten und Ton setzten Nico van der Wyk und Arne Briesnitz die Interpreten in Szene und brachten die „Totale Finsternis“ zum Leuchten.
 
Das Frühlingskonzert war ein gelungenes Gemeinschaftswerk, bei dem sich viele Helfer einbrachten. Dafür dankte ihnen Vorsitzender Greulich: für die Versorgung Erwin Lanzer und seinem Team vom Sportschützenverein, der Licht- und Tontechnik und insbesondere der Kapelle sowie Dirigent Walter Nußko für die Gesamtleitung.
 
Der Einsatz hatte sich gelohnt, denn nicht nur das Publikum auch Verbandsdirigent Nußbeutel äußerte sich zufrieden: „Ich habe ein schönes abwechslungsreiches Konzert gesehen, gute Solisten, ein gutes Orchester und eine souveräne Führung.“ Angesprochen auf das Trompetensolo meinte er: “Eine starke Leistung, aber ich kenne Andreas nicht anders.“
 
Einen schwierigen Part meisterten die Musikerfreunde der Trachtenkapelle Mückenloch, die im Anschluss zur Unterhaltung spielten. Sie schafften es mit ihrem swingenden Bigband-Sound, dass viele Gäste noch in der Halle verweilten und manch einer sogar das Tanzbein schwang.
 
Dirigent Karlheinz Dorner und seine Musiker rundeten einen klangvollen Abend mit schwungvollen Rhythmen ab.
 
Text: boe
Bilder: bz
© www.dilsberg.de 01.04.2012