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Blaskapelle
„Mistrinanka“ – temperamentvoll, dynamisch, mitreißend
Musikalische Höchstleistung in
der Dilsberger Graf-von-Lauffen-Halle
3. November 2006
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Dem Musikverein Trachtenkapelle Dilsberg war es geglückt, die bekannte tschechische Blaskapelle „Mistrinanka“ für einen Auftritt in der Graf-von-Lauffen-Halle zu verpflichten. Die Beliebtheit dieser Vollblutmusiker, die bereits Fernsehauftritte absolviert haben, ist enorm und so wunderten sich Kenner nicht, dass in der ausverkauften Halle auch viele Gäste aus weiter entfernt gelegenen Regionen anzutreffen waren. Der Vorsitzende des Musikvereins, Reinhard Greulich, hieß die Musikerfreunde aus Mistrin auf dem Dilsberg herzlich willkommen.
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Von Anfang an sprang der musikalische Funken von der Kapelle auf die Zuhörer über und der Rhythmus ging ins Blut. Die temperamentvollen Musiker wussten mit ihrer mährischen Traditionsmusik zu begeistern. In dynamische, mitreißende Passagen stimmte das Publikum im Takt klatschend mit ein. Unter der Leitung von Martin Pavlus bot „Mistrinanka“ ein äußerst unterhaltsames sowie abwechslungsreiches vierstündiges Programm mit anspruchsvollen Kompositionen und ausgezeichneten Sololeistungen. Ob Polka, Walzer oder moderne Werke, instrumental oder mit Gesang, die Begeisterung war riesig und immer wieder wurden Zugaben gefordert. Tenor Petr Hainy führte informativ durch das Programm und stellte die jeweiligen Solisten vor.
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1967 entstand auf eine Initiative von Antonin Pavlus, welcher bis heute der Kapellmeister ist, aber leider krankheitsbedingt nicht mit dabei sein konnte, die Blaskapelle „Mistrinanka“. Bereits nach sieben Jahren gewannen sie den größten Prestigewettbewerb der tschechischen Republik, das „Goldene Flügelhorn“, wodurch sich ihnen der Weg in die Welt öffnete. Auf ihre ausgezeichneten Interpretationen wurden auch Rundfunk- und Fernsehstationen aufmerksam, so traten sie unter anderem bereits zweimal im „Musikantenstadel“ auf und gehören zweifellos zu den besten Blaskapellen Europas.
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Erstaunlicherweise handelt es sich bei den 17 Musikern überwiegend um Amateure, lediglich zwei Profis verstärken „Mistrinanka“. Diese Kapelle ist eine Klasse für sich. In den Pausen konnten die im eigenen Tonstudio produzierten Tonträger erworben werden.
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Im Publikum befanden sich auch viele Freizeitmusiker, welche der gebotenen Leistung neidlos ihre Anerkennung zollten. Walter Nußko, Dirigent des Dilsberger Musikvereins, sprach von Musik in Perfektion, die man in unserer Region nur selten hört und mit den „Egerländer“ vergleichbar sei, auch Vladimir Karpov, Dirigent beim Musikzug des Turnerbundes Dilsberg, schwärmte über den wunderbaren, fantastischen Klang.
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Dass auch der Musikverein über begnadete Musiker verfügt, zeigte sich bei einem vom ersten Vorsitzenden überraschend eingefädelten Clou. Unvorbereitet wurden Andreas Link und Walter Nußko auf die Bühne gerufen und hatten die ehrenvolle Aufgabe die Kapelle auf dem Flügelhorn sowie Tenorhorn zu begleiten. Souverän und überzeugend spielten sie die „Südböhmische Polka“ und erhielten für diese spontane Einlage begeisterten Applaus.
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Die Verbindung zwischen dem Musikverein und „Mistrinanka“ kam bei einem Vereinsausflug im letzten Herbst zustande. Ziel war Mistrin, welches 800 Kilometer entfernt in Südmähren an der slowakischen Grenze liegt, wo die Familie Pavlus einen Weinkeller betreibt und für Gruppenreisen: „Drei schöne Tage in Mähren mit viel Musik“ anbietet.
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Da die tschechischen Musiker bereits ein Engagement in der Schweiz hatten, wurde die Möglichkeit geprüft, ob man bei dieser Gelegenheit ein weiteres Konzert auf dem Dilsberg geben könnte. Der Musikverein ging dieses Wagnis trotz der erheblichen Gesamtkostensituation ein, um wie Vorstand Greulich sagte: „auf dem Dilsberg eine kulturell äußerst hochwertige Musikveranstaltung
anzubieten“. Dieses Risiko wurde durch ein „volles Haus“ und einem begeisterten Publikum sowie der Unterstützung durch Sponsoren belohnt.
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Während die Konzertbesucher mit „Standing Ovations“ die Kapelle verabschiedeten, dankte Reinhard Greulich für den kurzweiligen Abend und überreichte den beiden Sängerinnen sowie der Vermittlerin Brigitte Michel einen Blumenstrauß.
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