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„Standing ovations“
für Musical-Highligths
in der Graf-von-Lauffen-Halle
Musikverein Trachtenkapelle Dilsberg bot
begeisterndes Frühlingskonzert
25. März 2006
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Das traditionelle Frühlingskonzert des Musikvereins Trachtenkapelle Dilsberg sorgte in der Graf-von-Lauffen-Halle für ein volles Haus. Die Musikerinnen und Musiker boten mit einem abwechslungsreichen und unterhaltsamen Programm einen Ohrenschmaus der besonderen Art. Überzeugend präsentierten sie, dass sie nicht nur Walzer und Polkas in ihrem Repertoire haben, sondern es genau so gut verstehen das Publikum in die Welt des Musicals zu entführen.
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Für den Musikverein war dieses Konzert der Saisonstart, zu dem der 1. Vorsitzender Reinhard Greulich unter den Zuschauern Bürgermeister Horst Althoff mit Gattin, Ortsvorsteher Stefan Wiltschko, Stadt- und Ortschaftsräte, den Ehrenvorsitzenden Werner Roth, Ehrenmitglieder und vom Musikverein Endenburg Rudolf Forsthuber willkommen hieß. Fünf Mitglieder, welche bereits älter als der 1923 gegründete Musikverein waren, wurden an diesem Abend besonders herzlich begrüßt. Gleich zwei Eintrittskarten hatte sich Stefan Wiltschko gekauft. Die Erste konnte er auf die Schnelle nicht mehr finden, was ihn aber nicht weiter störte, denn diese Musik sei sowieso unbezahlbar. Gekonnt führte Moderator Andreas Baumfalk mit informativen Erläuterungen durch das Programm. Für den perfekten Sound sorgten am Mischpult Arne Briesnitz und Timo Gärtner von der Mückenlocher Trachtenkapelle, welche dankenswerter Weise ihre Verstärkeranlage zur Verfügung stellten.
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Der erste Teil gehörte der traditionellen Blasmusik. Weiche Tonfolgen und der Wechsel von Tenor- und Flügelhorn prägten die Polka „Windrosen“. Die Solisten Herbert Freischlag (Tenorhorn), Hans Walter Ziegler (Baryton) (links) sowie Andreas Link und Peter Jacobs (Flügelhorn) (rechts) waren „Mit Spaß dabei“. Beim Walzer „Im schönen Prag“ konnte man Melodien aus dem Bereich traditioneller und sinfonischer Blasmusik, wie man sie von Ernst Morsch kennt, genießen. Ralph Ziegler (Mitte) versetzte die Zuhörer in „Trompetenträume“ und Herbert Freischlag sowie Hans Walter Ziegler boten bei dem Stück „Zwei Supermänner“ eine musikalische Höchstleitung. Ebenso wie Andreas Link und Peter Jacobs bei „Arrival“, die auf ihren Trompeten nicht nur bis zum hohen G sondern nochmals 3-4 Töne höher spielten. Mit dem Marsch „Mir san die Kaiserjäger!“ verabschiedete man sich in die Pause.
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Bereits seit 8 Jahren profitiert der Musikverein vom Können und der Dynamik ihres Dirigenten Walter Nußko. Man merkt, dass die Chemie zwischen dem „Chef“ und der Truppe“ stimmt. Er versteht es die Kapelle zu fordern ohne zu überfordern und führt sie immer wieder zu musikalischen Höchstleistungen auf anspruchsvollem Niveau. Dieser Vollblutmusiker ist ein Tausendsassa, bei dem der berühmte Funken überspringt. Nicht allein, dass er allen Blasinstrumenten Töne entlocken kann, nein, auch stimmlich mischt er mit, wenn es notwendig ist, vom Arrangieren und Organisieren ganz zu schweigen.
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Der weitere Programmablauf stand ganz im Zeichen bekannter Musicals. Bei diesem Genre sind ungewohnte Akkorde von den Bläsern gefragt und das Teamspiel der einzelnen Instrumente ist wichtig. Eine große Bereicherung war das gesangliche Intermezzo von Anna Nußko und Karim Choukair, die eine bravouröse Leistung boten. „Les Miserables“ – die Geschichte der französischen Revolution bildete den Auftakt. Die Gesangssolisten übernahmen verschiedene Solis von mehreren Darstellern in der Originalversion und begeisterten mit ihren Stimmen. „Das Lied des Volkes“ nach dem geglückten Aufstand erklang triumphierend sowie mitreisend in der Graf-von-Lauffen-Halle und erforderte eine Zugabe.
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Das Dilsberger „Phantom der Oper“ zog die Zuhörer ebenso in seinem Bann, wie im Original. Tief und geheimnisvoll klang der Ruf des Phantoms nach Christine, nicht durch die Katakomben des Pariser Opernhauses sondern durch die Dilsberger Halle, sehr zur Begeisterung des applaudierenden Publikums. Die Musikalität wurde Anna Nußko vermutlich in die Wiege gelegt, wie ließe es sich sonst erklären, dass ihre starke Stimme ohne jede Ausbildung zu so einer Leistung fähig ist. Seit 5 – 6 Jahren singt sie im Chor und beim Konzert des Musikvereins in der katholischen Kirche hat sie erste Solo- Erfahrungen gesammelt. Den weiblichen Solopart bei den Musicals hat sie souverän gemeistert.
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„Starlight Express“ erzählt die Geschichte vom Rennen der Züge, von der Liebe der alten Dampflok „Rusty“ zu „Pearl“ dem Ersteklasse-Wagon und vom Glauben an sich selbst, der Großes bewirken kann. Die beiden Solisten überzeugten auch hier und erhielten immer wieder Zwischenapplaus. Karim Choukair konnte bereits in der Schule Bühnenluft „schnuppern“, hat eine Stimmausbildung und bei „Star Search“ schaffte er es bis zur Endausscheidung. Irgendwann fiel dann aber die Entscheidung fürs Studium und gegen das Theater. Für ihn war die Aufführung eine willkommene Abwechslung und für die Besucher ein wahrer Genuss.
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Der Musikverein zeigte sein ganzes Können und begeisterte beim Frühlingskonzert Jung und Alt gleichermaßen. Die Interaktion zwischen Dirigent, Kapelle und Solisten klappte hervorragend und „Standing ovations“ war der verdiente Lohn für dieses musikalische Highlight. Reinhard Greulich dankte den Sängern für die vielen Probestunden und überreichte Anna Nußko einen kleinen Blumenstrauß. Sein Dank ging auch an die musikalische Verstärkung aus Eschelbronn, Johanna Friedl (Querflöte) die den Part von Anna Nußko übernahm und an Günter Makkos am Schlagzeug. Auch der Moderator Andreas Baumfalk habe seine Sache gut gemacht. Ein herzlicher Dank ging an das Schützenteam um Erwin Lanzer, für die kulinarische Unterstützung, an das Technik Team: Lisa Nußko, Arne Briesnitz, Timo Gärtner und an die Trachtenkapelle Mückenloch. Last but not least dankte er dem Dirigenten Walter Nußko für die musikalische Gesamtleitung. „Gestern Abend sei er noch nervös gewesen, aber heute ging es mit ihm!“
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Zum Abschluss gab es noch eine Verlosung. Musikerkollege Rolf Ackermann hatte mehrer Bilder gestiftet die jetzt per Losglück einen neuen Besitzer fanden. Den Abschluss gestaltete die Trachtenkapelle Mückenloch, unter der Leitung von Karlheinz Dorner, die den Abend musikalisch ausklingen ließen.
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„Es gibt ein Licht ganz am Ende des Tunnels!“, dieses Licht strahlte heute
in hellem Glanz vom und für den Musikverein. Den zahlreichen Besuchern wurde
von den Musikamateuren eine grandiose Vorstellung geboten.
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